Dienstag, 28. August 2012

What enhances hand, enhances mind, too.

Der Wahlpflichtunterricht war heute sehr schön. Wir filzten weiter Bälle zum Jonglieren und begannen, die Säckchen zu nähen. Die vier Mädchen aus der Fünften hatten noch nie in ihrem Leben eine Nähnadel in der Hand gehabt, wobei die Herren im Kurs geschickt mit ihren Nadeln und dem Stoff hantierten. Übung ist eben alles.

  Schöne Dinge mit Atmosphäre aus der Wollwerkstatt.

  
Wenn man etwas zum zweiten Mal macht, geht es schon sehr gut.
  
Hier nähen zwei Herren sehr geschickt. Der dritte, Tobi,  hält ihnen ein schönes Gespräch. Auch das gehört zum Handwerk und zur Handarbeit dazu. 
Am Ende des Tages, nachdem sich die schöne Stimmung so richtig in meiner Seele ausgebreitet hatte (Ich DARF das mal so sagen, bitte!), dachte ich daran, außen an die Tür der Werkstatt zu schreiben, dass man bitte NIE vergessen solle, dass das griechische Wort für Schule, SKOLÉ, damals gleichzeitig auch das Wort für "Muße" war. Niemals vergessen, bitte!
Wahrscheinlich ging das damals so gut, weil in der Zeit, wo die Herren müßig gingen, die Frauen und die Sklaven die Arbeiten verrichteten und so am Ende des Tages doch ein schönes Essen auf dem Tisch stand etc. etc.....
Bastian kann jetzt sogar schon die Knoten am Ende des Fadens machen, so dass der Faden am Stoff festhält. Toll!
Auch Peter macht das alles schon sehr geschickt und selbstständig. Er braucht praktisch keine Hilfe mehr.

 Pablo bearbeitet versunken seinen Ball.


Die Bälle von heute und die angefangenen Aufbewahrungssäckchen.
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Samstag, 4. August 2012

Unsere dritte Schafesause am 31.7.2012

Am 31.7. waren wir zum dritten Mal in Garz bei den Schafen. Cherii hat immer wieder nachgefragt. Marie hatte ich noch für einmal freigehalten, sie war aber verhindert. Ein anderes Mädchen konnte auch nicht, und so fuhr Cherrii, entschlossen, wie sie war, mit mir alleine nach Garz.
Ich habe sie dafür bewundert, so alleine mit der Lehrerin, ohne  Freundin dabei.
Doch sie sagte: "Egal, ich will zu den Schafen und dann mach ich's auch!"
Wir trafen uns um 9 Uhr an der LenauSchule. Das Wetter war etwas unbeständig gewesen und es war nicht klar gewesen, ob wir überhaupt würden fahren können. Wenn es andauernd regnet, wenn die Felle der Schafe nass sind und sie streifen an Deiner Hose entlang, dann ist Deine Hose patschnass und dann hast Du keine Freude mehr...Mit den Schuhen ist es das Gleiche, wenn die Weide sehr nass ist.
Doch es ging. Es war bewölkt -aber was für schöööne Wolken!!! Und blieb trocken. Als wir von der Autobahn kamen, war da am Himmel ein...ein...echt, ein SCHAF! Aber SO schön! Ein Wolkenschaf. Bis ich das Auto geparkt hatte, hatte sich das Wolkenschaf schon verflüchtigt und war etwas Anderes geworden. Schade. Mit dem Wolkenschaffotografieren hatten wir also kein Glück.


Auf dem Bild vom Brunospaziergang zum Totenpfuhl kann man noch diese schönen Wolken sehen. Brunospaziergang MUSS sein. Kommen und NICHT gehen, geht gar nicht, jedenfalls in Brunos Augen. Und da wir uns ja als Tierfreunde sehen, wollen wir auf unsere Freunde ja auch ein wenig hören, nicht wahr...?
Am Wegrand - ein altes Wort dafür ist der Rain - standen Schafgarbe und Rainfarn. Mit diesen Pflanzen kann man sehr schön Wolle färben. Aber wenn Bruno da vorne an der leine Dampf macht, kannst Du nicht gleichzeitig in Ruhe Rainfarn oder Schafgarbe abpflücken.
Ich zeigte Cherrii auch den Mohn, die Kornblume, die Kamille, die Margerite, den Roggen und die Schmetterlinge Kohlweißling und Kleiner Fuchs.

Kleiner Fuchs

Das ist ein Kleiner Fuchs.

kleiner Perlmutterfalter
Das ist ein Kleiner Perlmutterfalter.
Das Adjektiv "klein" wird groß geschrieben, weil....ja, weil es ein Eigenname ist.

Nun aber zu den Schafen! Wir machten unseren Weg zuerst zur Mutterherde und hatten dort mit Bonsai eine ganz treue Begleiterin! Wie sie sich freut! Wenn alles Brot aufgefressen ist, springen die anderen Schafe schnell wieder weg, aber Bonsai bleibt, immer! Die Kinder kennen ihr Schnaufen und Brummen beim Atmen. Bonsai ist wie ein Hund, wie ein Schatten, sie geht einem nicht mehr von der Seite weg.
Wir hatten einen Eimer mit verschließbarem Deckel dabei. Da ist das Brot drin. So kann man es vor den gefräßigen Schafen etwas bewahren.Und man kann darauf sitzen, das ist sehr praktisch.



 Man kommt sich schon etwas näher...
 


Frau Klingler kam noch hinzu, wir saßen im Gras und redeten ein bisschen und Cherrii ging zu den anderen Schafen unter die Bäume. Später erzählte sie, sie wollte immer zu ihnen hingehen, aber sie sind immer weggelaufen.
Ich erklärte ihr, dass man bei Schafen immer sprechen muss, wenn man sich ihnen nähert. So lernen sie die Stimme kennen und merken an der Stimme, dass man nichts Böses "im Schilde führt" und dass sie nicht wegrennen müssen.
Ich sag also immer mit ganz Vertrauen erweckender Stimme: "Hallo, Schaf xxx, Du musst keine Angst haben, ich komme jetzt mal ein bisschen näher...usw."
Das muss man wissen.

Nun wollten wir zu den Lenauern und wir gingen über die Wiese. Bonsai, ganz froh über die schöne Abwechslung unseres Besuchs, wanderte mit uns bis - ja bis zum Zaun, der die beiden Herden trennt. Dazwischen ist noch eine riesige Wiese.


Und das hier will Bonsai nun überhaupt nicht....



"Hey, nehmt mich mit oder bleibt doch wenigstens hier. Es war doch so schön! Ich will noch weiter mit Euch.....ruftruftruft  sie."

Wir drei aber zu den Lenauer Schafen.
Die Idee, einzelne Kinder zu den Schafen mitzunehmen, kam mir aus zwei Gründen. Wenn man mit einer ganzen Klasse fährt, ist alles immer ein wenig hektisch und zeitlich recht begrenzt. Es gibt eben in jeder Klasse die lauten, aktiven Kinder und die etwas Ruhigeren, Besinnlicheren. Und diese Kinder, die passen besonders gut zu Schafen. Sie werden von den Schafen auch besonders gemocht. Da kann etwas entstehen, das braucht aber ein wenig Ruhe.

Der zweite Grund ist, dass Alma letztes Jahr krank war. Sie hielt sich auch dieses Jahr immer im Hintergrund, wenn ich kam, dann kamen alle Schafe zu mir und ich habe doch nur zwei Hände zum Streicheln. Alma aber ist etwas Besonderes. Entweder man streichelt nur sie oder eben gar nicht.
Da ich aber weiß, wie gerne sie das hat und auch weiß, wie gerne besonders Alma mit Kindern zu tun hat, viel lieber als mit uns Erwachsenen - das hat sie mir erzählt -, das sieht man auch, dachte ich mir, man müsste mal mit Kindern - Almafreunden- fahren, dann hat Alma ihre Freude, die Kinder auch und ich habe Hände frei für die anderen Schafe.
So war es auch.

Erster Kontakt:Hmmh, das tut gut!



Oha, jetzt ist Pony dazugekommen...
 
 

Nach einer Weile lässt Alma sich hinplumpsen und dann lässt sie sich 
verwöhnen. BITTE NICHT STÖREN! 


Auch Frau Klingler nimmt sich ein paar Schafe zum Streicheln vor und ich fotografiere....

Vorne links ist Daphne, rechts Herr Weiss. Er ist eine kolossale Schmusebacke. Wenn er gestreichelt wird, lächelt er. Ihr glaubt es nicht? Es stimmt!

Nello gings wohl nicht so gut an dem Tag. Heute, am 4.8., habe ich angerufen und nach ihm gefragt. Herr Klingler sagt, er bewegt sich normal, steht auf und läuft herum, frisst auch gut. Prima! Gut zu wissen.


Immer stand hinten Bonsai und schrie, schrie, man konnte sich gar nicht konzentrieren. Cherrii und Alma gingen sehr einträchtig weg, zu den Bäumen. Dort saßen sie schön gemütlich zusammen, Alma hatte sich wieder hingelegt, Cherrii saß auf einem waagrechten Baumstamm, und sie erzählten sich wohl was.

Da dachte ich, ich kann nochmal zu Bonsai gehen und sie trösten, ging hin und dann schrie Cherrii los: Ein großer Weißer war auf dem Weg hin zu den beiden. "Thilus kommt! Hilfeeee! Thilus kommt!"  Ich so schnell hin wie es ging, aber es war Herr Weiss gewesen, der wollte auch gemocht werden. Herr Weiss ist so oberharmlos, aber er sieht eben Thilus sehr ähnlich...

Thilus ist nicht gefährlich, aber er hat so Ansichten, was er mag und was nicht und er ist ja auch der Chef der Herde. Also ein Schaf mit großem Selbstbewusststein. Die Kinder haben Respekt vor ihm.

Ja, da hatte ich die schöne Situation zerstört. Cherrii nahm es mir nicht übel. Das war nett.
Dann war es auch schon Zeit zu gehen. Wir sagten Tschüss, stiegen ins Auto und brausten los. Aber im Linumer Bruch in der Raststätte, da ist ein McDonald's und da KANN man nicht einfach vorbeifahren.....Ich nahm meinen Veggiburger wie immer und was zu trinken, Cherrii suchte sich auch was aus und wir fühlten uns wohl.


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In Garz hörten wir Störche mit den Schnäbeln klappern. deshalb sagte man früher auch "Klapperstorch" dazu.

Jetzt eine Frage: Wer kann das beantworten? Linum ist ein Ort in der Nähe der Autobahn, dort gibt es besonders viele Störche. Die Raststätte heißt "Linumer Bruch". Was ist ein Bruch?  Bruch ist ein altes Wort für  _ _ _ _ 
oder  _ _ _ _ _ .

Es heißt das Bruch, nicht der Bruch(brechen). Bruch wird auch mit langem u gesprochen, so BRUUUCH.

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