Sonntag, 28. Juli 2013

Nello geht es weiterhin gut.

Liebe LenauerInnen, liebe Alle, die Schafe mögen,

In den letzten Tagen waren mein Mann und ich nochmals in der Schäferei. Wir kamen vormittags und blieben den ganzen Tag über, schliefen dort und fuhren erst am nächsten Tag mittags wieder weg.

Habe dort unter Anderem wunderschöne Stunden mit den Schafen verbracht. Es war sehr heiß und es gab viele Mücken und Bremsen. Trotzdem war es schön.

Kleines Gespräch mit Thilus
 

 Auch Thilus macht die Hitze zu schaffen.


 Die ersten Vogelbeeren....es wird Herbst?

 Bruno staunt: Da schwimmt einer!


Mittagshitze

Ist ja auch klar. Das Rhinluch ist ein Sumpfgebiet. In Sümpfen gibt es Stechmücken, sie werden von Fröschen gefressen, die schönen Sörche von den Nestern auf den Dächern dort, sie fressen die Frösche. Ohne Mücken also keine Störche.....


 Nello steht wieder von selbst auf.


Nello geht es wieder recht gut. Er ist ganz der alte, so, wie wir ihn kennen. Das ist doch ein Grund, sich zu freuen.

 Petit Criu wie immer sehr anschmiegsam.


 Lange liegt Alma nie. Selbst nicht bei Hitze.


Alma streift wie immer unruhig umher und sucht Interessantes.


Mit Familie K. den nächsten Schafeausflug der Kinder der Wahlpflichtgruppe "Wollwerkstatt" besprochen.

Er soll Ende August/Anfang September bei schönem Wetter stattfinden.
 
Das war's für heute! Allen, die dieses Blog lesen, wünsche ich noch schöne (Ferien)-Tage!!

Herzlich 
Minna  

Samstag, 20. Juli 2013

Nello walking again...er läuft wieder!

Liebe LenauerInnen,  liebe Schafefreunde!

Möchte Euch mitteilen, dass Nello gestern mehrfach von selbst aufgestanden ist, herumlief und graste!!!!!
Ein riesengroßer Erfolg und ich drück jetzt die Däumchen, dass es weiterhin so bleibt!

 Auf dem Bild sieht man Nello im Jahr 2005 auf dem Schafehof der LenauSchule in Kreuzberg.

Das musste ich einfach mitteilen, weil es mich so freut!

Liebe Grüße
Eure Minna

Freitag, 19. Juli 2013

Scheiß auf einen BMW!

Lieber Sven, @schafzwitschern,

für Deinen superlangen und schönen Kommentar zum Post weiter unten mit dem Titel "Was ist mit Nello los?" möchte ich Dir sehr danken! Du hast eine Menge Zeit und Überlegung eingesetzt, und eben dafür und für das, was Du schreibst: Herzlichen Dank!

Die Gedanken zur Platzwahl bei Schafen waren mir sehr wichtig. Es ist schön, die Erfahrungen Anderer teilen zu können, und Du hast bestimmt eine Menge Wissen über Schafe!!

Wir haben uns manches davon auch schon selbst so gedacht und das hat eine Bestätigung gegeben, dass es richtig war, das Wasser und den Leckstein zu den Bäumen hinzubringen. Auch wenn es verdammt viele Meter mehr sind, die man jeden Eimer Wasser dann schleppen muss...Hier hatten drei Leute den gleichen Gedanken.

Du schreibst, elf Jahre, das ist viel für ein Schaf. 

Die Frage, die mir in allen den Jahren, in denen ich mit den Schafen zu tun habe, am häufigsten gestellt wurde, ist: "Wie alt wird eigentlich ein Schaf?"

Ich kenne ja nun auch schon ein paar Schäfer, und ich sage Dir, sie wissen es nicht so genau. Vor allem wissen sie nicht, wie man mit alten Tieren und alternden Tieren umgeht. Denn sie kennen es nicht.

Bei Hund und Katze ist es "normal", dass sie alt werden. Da wissen auch die Tierärzte sehr gut "Bescheid". Aber Schafe lässt man in der Regel nicht alt werden. Hier weiß jeder Schäfer mehr als der Tierarzt auf dem Land, der mit Hund und Katze zu tun hat.

Willi ist 21 und Fleckchen sind 22 geworden, Conny 17. Nello ist nun ein recht großer Brocken, das ist wie mit kleinen oder großen Hunden vermutlich: Die kleinen können 18 werden, die großen vielleicht 12. Ich denke, er könnte 13 oder 14 werden, oder auch nur 11 oder 12 oder so. Er wirkte immer schon ein wenig "progeriert", wie die Ärzte sagen, nicht knallgesund.

Schafe werden in unserer Gesellschaft nicht alt. Sie werden als Lämmer gegessen, als Schafsfrauen bekommen sie jährlich Kinder, bis - ja bis man sie schlachtet. Meist zwischen vier und acht Jahren, richtig?

Die männlichen Tiere werden nur ein paar Monate alt, sie werden als Lämmer geschlachtet und gegessen.

Insofern, da die Schäferei K. und ich nun schon einige Tiere haben alt werden und auch sterben sehen, glaube ich, dass wir schon viel mehr darüber wissen als viele Leute, aber natürlich bei weitem noch nicht genug. In Büchern steht darüber gar nichts.

Deinen Hinweisen, wie man die Gelenke prüfen kann, werde ich auch noch in Ruhe nachgehen. Sie sind sehr aufschlussreich wie auch der Hinweis mit der Durchtrittigkeit.

An Heu hatte ich auch schon gedacht. Hier hat Herr K. durch die Öffnung der neuen Weide einen anderen Weg gewählt, der im Moment auch sehr vielversprechend ist...

Wir hatten auch schon Tiere, die gelegen haben, um zu sterben, und sei versichert, wenn dem so ist, dann merken wir das und dann begleiten wir das Tier bei seinem Sterben. Bei Willi war es so, bei Conny und bei Fleckchen.

Bei allen drei Tieren haben wir keinen Tierarzt mit der Spritze gebraucht. Die Tiere haben ihre Zeit gewählt. Wir haben gemerkt, dass sie gehen wollen und haben ihnen alles zur Verfügung gestellt: Heu, Weidenblätter (superbeliebt), Kraftfutter, Wasser, Aufmerksamkeit und homöopathische Begleitung.

Ab dem Punkt, wo es ans Sterben ging, haben wir die Tiere auch nicht mehr aufgerichtet. Sie waren heiter und ohne Schmerzen und sind innerhalb weniger Tage ohne Kampf ganz ruhig gestorben.

Dabei haben die Tiere ganz nach ihrer Art einen sehr unterschiedlichen Tod gewählt, so wie sie auch im Leben unterschiedlich waren.

Ich glaube, Familie K. und ich wir merken das schon, wann es Zeit ist, Abschied zu nehmen und wissen, dass der Tod zum Leben dazugehört. Der Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabu, vielleicht das letzte, das es noch gibt. Bei jedem Tod, der so frei und selbstbestimmt ist wie der unserer alten Schafe, lernt man für sich selbst dazu. Wie heißt es in der Philosophie: "Philosophieren heißt, sterben lernen..."

Es ist frappierend, wie die Tiere in den Tod hineingehen, ohne Angst, ganz bei sich, und wir Menschen können sehr viel dabei lernen.
Wir können sie auch unterstützen. Dann steht aber das Tier im Mittelpunkt und nicht irgendwelche Bedürfnisse der Menschen dem Tier gegenüber.

Ich hoffe, ich konnte Dir deutlich machen, dass Deine Befürchtungen bei uns hier unbegründet sind, dass man ein Tier nicht sterben lässt, weil man es länger "haben" will.  Das ist Gewalt, die ich ablehne. 


Bin auch so ausführlich darauf eingagangen, weil ich finde, dass die Punkte, die Du im Kommentar angesprochen hast, wirkliche Nervpunkte sind, die oft ausgeblendet bleiben, die man aber für sich klären sollte.

Insofern gehört bei unseren Schafen, die ja in einer, sagen wir mal - Liebhaberhaltung - gehalten werden und die nicht ökonomisch Gewinn bringen müssen, auch, wie bei anderer Haltung, der Tod dazu, aber eben auf die beschriebene Weise, und ich glaube, die ist verschieden von der Art, wie normalerweise in Schäfereien mit dem Tod umgegangen wird.

Ich habe auch schon im Heimtierbereich erlebt, dass mit dem Wort "erlösen" zu schnell mit der Spritze herumgefuchtelt wurde, weil die Menschen (!!) das langsame und natürliche Sterben ihres Tieres nicht gut ertragen. Sie wollen dann reinen Tisch machen und das soll schnell gehen.

Damit tun sie dem Tier auch Gewalt an.

Also gibt es, glaube ich, drei Logiken oder Ethiken den Tieren gegenüber und die ziehen unterschiedliche Handlungen nach sich:

-die erste ist die ökonomische Haltung. Das ist die Schäferei. Da entscheidet der Mensch, wer wann wie stirbt. Das ist für mich in der traditionellen Form anerkennenswert und respektabel. Massenhaltung lehne ich rigoros ab.

-die zweite ist die Haustier/Streicheltierhaltung. Hier gibt es sicher beides: Schnell wegspritzen oder sich nicht trennen können und dem Tier damit Gewalt antun, dass man es nicht sterben lässt. Was Du ja auch bei mir vermutet hast. :)

-die dritte ist die Liebhaberhaltung, Hobbyhaltung von so genannten Nutztieren. So wie bei unseren Schulschafen. Die liegt quer zu allem. Sie ist am meisten unerforscht.

Auf "unserem" Hof gibt es zwei Haltungen. Die traditionsgebundene, ökologisch nachhaltige Schafhaltung mit ökonomischem Hintergrund (Schäferei) und die Liebhaberhaltung als Pensionstiere (Lenauer Schulschafe). Daraus ergeben sich auch manchmal Diskussionen, die sicher beiden Seiten etwas bringen können.

Ich war gestern bei Nello, und Herr K. und ich, wir beide fanden, dass es im Moment keine Situation ist, dass Nello mit seinem Leben abschließen möchte. Deshalb heben wir ihn auch hoch. Als Willi starb und wir in seinen  letzten Tagen feststellten, es geht jetzt ans Sterben bei ihm, er will gehen, da haben wir ihn nicht hochgehoben. Vorher stand er immer selber auf, wie schwer es auch immer für ihn war. Aber da wollte er noch weitermachen. Als er sich niederlegte und wir merkten, er will nicht mehr, da haben wir ihm nur noch beigestanden. 

Das kann sehr beglückend sein, denn Tiere machen alles, was sie machen, ganz - im Leben und im Sterben. Es ist beeindruckend. Wenn es dann der Abschluss eines langen, schönen Lebens ist, so wie wir uns das auch für uns wünschen würden, dann ist es überhaupt nicht traurig!!!

Ich hoffe, dass vielleicht zu spüren war, dass ich schon auf dem Boden der Tatsachen stehe, obwohl ich mir Mitgefühl , ja - leiste. Nicht so ein gefühlsduseliges egoistisches Etwas bin, das seine gefühlsduseligen egomanischen Bestrebungen nun zufällig an Tieren auslässt....

Deine Überlegungen waren und sind mir sehr wichtig für die Schafhaltung. Ich sehe mit großem Respekt, wie Schafhalter und Schäfer mit ihren Tieren umgehen, so wie Familie K. es tut, so wie Ihr es tut (Es gibt leider auch viele Andere!) und ich freue mich, wenn ich etwas von dem, was mich umtreibt, vielleicht im Ansatz plausibel machen kann. Als meine Lösung in meiner Situation. Und wenn ich von Euch etwas lernen kann!!!
Für das Geld, das ich in sechs Jahren bisher in die Schafhaltung reingesteckt habe, hätte ich mir schon einen richtig fetten BMW kaufen können, wurde mir klar, nachdem ich es mal durchgerechnet hatte. Aber scheiß auf einen BMW. Das hier ist viel besser!!!

Puh, das war jetzt anstrengend. Erst mal ne Pause machen. 
Herzliche Grüße
Minna 

Ich glaube, für ein Schulblog waren das jetzt sehr grenzwertige Gedanken von mir. Aber ich finde sie wichtig. Ich finde es wichtig, dass sich jeder Gedanken über solche wichtigen Fragen macht.

Von Kopf bis Fuß aufs Grasen eingestellt...

Liebe LenauerInnen, liebe alle Leute, die Schafe mögen!

Gestern früh bekam ich von Frau Raupach, die unsere LenauSchafe seit mehr als zehn Jahren homöopathisch betreut, eine mail: Bitte gib ihm Rhus tox.!

Ihm das drei Tage später geben, bringt ja nicht viel, also wieder ins Auto und die achtzig Kilometer hingefahren.

Zuerst - na klar - Bruno, er ließ sich nicht belabern, sprang senkrecht in der Luft herum, witterte die einmalige Chance für einen Abendspaziergang. 

Ließ nicht locker, und da sollte es dann erst einmal sein.



Wir hatten es aber auch schön! Es gab lange Schatten und wunderschöne Wolkenbilder. So tat es mir nicht Leid, dass ich Brunos kraftvoller Argumentation nachgegeben hatte...


Wir genossen es beide. 

Da Herr K., der Schäfer, mir telefonisch schon erzählt hatte, dass Nello am Morgen ausgiebig gegrast hatte, war ich im Innern ja auch schon etwas mehr beruhigt.


Dann gingen Herr K. und ich zur Weide.



Er hob Nello hinten ein wenig an, denn der hatte im Gras gelegen. Recht leicht stand er vorne auf und fing an zu grasen.

Die Lenauer Schafe haben ein supertolles riesiges neues Stück Weide bekommen. Nachdem die Kraftfutter-Orgie für alle vorbei war und Nello mit seinem Kopf lange im Pelletssack verschwunden gewesen war, fingen sie an zu grasen, alle, und vergaßen mich.





Längere Zeit war ich noch da, habe Wasser geholt und Hunderte von Metern ganz nach hinten zu den Bäumen getragen, dort, wo jetzt auch der Leckstein liegt.




Nello ist der in der Mitte. Man sieht ihm gar nichts an. Er schreitet leichtfüßig voran, seine ganze Welt ist nur noch grasen, grasen, und sonst gar nichts.

Seine Medizin hat er auch bekommen. Alles sah sehr gut, friedlich und harmonisch aus. Vielleicht wird das wieder...? Wäre schön! Man kann ja immer hoffen. Jedenfalls an mir hat's nicht gelegen. Ich hab am Abend noch diese 160-km-Fahrt gepackt.


Auf der Rückfahrt gab es dann noch lohnende Ausblicke,  denn man kann im Rhinluch viele Störche bewundern.

Seid <3 lich gegrüßt!
Eure Minna 


Donnerstag, 18. Juli 2013

Nello bekommt Hilfe

Liebe LenauerInnen, liebe Alle, die Schafe mögen!


Heut ging's mir nicht so gut. Aber was schön ist: Wir, Nello und ich, wir sind gut vernetzt: Auf Twitter bekamen wir schon Unterstützung von @bea_ste und @schafzwitschern. Ist das schön!! 


 Auf dem Schafehof der LenauSchule. 
Der Stall wurde gerade ausgemistet, 
daher waren die Tiere für eine Weile weggesperrt.
Das war 2003. Vorne Nello.

Und dann kam eben der Anruf von Herrn K., dem Schäfer. Er war früh heute auf der Weide und war gerade etwas außer Puste. Obwohl er gut trainiert ist. 

Er hat die Weide umgesteckt, so dass die Lenauer jetzt neues Supergras zu fressen haben...und er sagte, es habe ihm ein wenig in der Seele weh getan, weil er mit seinen Grasflächen haushalten muss. 

Wenn der August auch noch heiß wird, dann hat er Mühe, für alle Schafe - er hat ja noch selbst etwa 30 mit ihren Lämmern - genug Weideflächen zu besorgen. Aber es ging nicht anders. Man wird sehen, wie es diesen Sommer insgesamt so wird. Außerdem war das Umstecken der Netze deshalb auch anstrengend, weil der Boden so trocken und hart ist, dass man die Stangen schlecht umstecken kann.

Seit ich mit der Schäferei so eng verbunden bin, weiß ich, wie wichtig bestimmtes Wetter ist oder wie  bedrohlich es ist, wenn es im Frühjahr nur regnet oder im Sommer nur heiß ist und nicht regnet... Das weiß man als Stadtmensch "normal" gar nicht mehr. Warum auch? Im Supermarkt gibt's doch alles zu kaufen, ne? ;)



Nello, geb. 2002


Herr K. hat Nello Kraftfutter gegeben, Lämmerkorn, und er hat ihm auf die Beine geholfen. Er sagt, es ging leichter als gestern (Hurra!!) und Nello fing gleich an zu grasen. Er ist überhaupt nicht apathisch und von seiner Art her ganz normal. Lief herum und graste. Mir wurde gleich leichter ums Herz, als ich es hörte.



2009, Nello und Thilus, beide sind von Ernesto, 
beide sehr auf Menschen bezogen.

Dann hat Herr K. die Wassereimer nach hinten gestellt, zu den Bäumen und hat den Schafen gezeigt, wo sie stehen. Damit sie einen Grund haben, im Schatten zu sein. Denn Nello ist natürlich da, wo alle sind...


Kinder reinigen das Gehege, 2005
auf dem Schafehof der LenauSchule, 
Nello schaut zu.

Ich frage mich, ob man veranlassen sollte, dass der Tierarzt Nello Vitamine spritzt...

Jetzt warten wir diesen Tag erstmal ab. Allein im Stall, meint Herr K., sei keine Lösung. Er beobachtet die Weide und die Tiere jetzt intensiver.



Rückenmassagen sind so.....schön!

Aber ich glaube, nun brauchte Herr K. erst einmal eine Pause. Weide umstecken, Wassereimer Hunderte von Metern schleppen, den schweren Nello hochbringen, alles schwere körperliche Arbeiten. Herr K. ist nämlich auch nicht mehr der Jüngste... Ich bin ihm sehr, sehr dankbar!

Auch vielen Dank für die versammelte Schafepower auf Twitter! Vielen, vielen Dank!

Liebe Grüße
Minna

Frau Raupach, unsere langjährige Schafshomöopathin meint,  Nello solle Rhus tox. bekommen, und ich habe es schon angerührt. 

Nach meinem Termin heut nachmittag ist abends wohl noch ein "Rutsch" nach Brandenburg fällig, damit die Medizin so früh wie möglich "ans Schaf" kommt.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Was ist mit Nello los?

Liebe Schafsfreunde, liebe Lenauer,

heute war ich zu Besuch in der Schäferei. Na ja, erst musste ich mit Bruno gehen. Der riss fast die Bude ab, als er das Auto kommen hörte. Ehrlich, er übertreibt ganz schön. Deshalb musste der Spaziergang mit ihm auch gleich sofort  sein. Das duldet keinen Aufschub.



Es ist heute ziemlich heiß gewesen, blauer Himmel, Sonne, ein wunderschönes Wetter. Aber an unserem Spazierweg steht KEIN Baum!!! Unfassbar. Also über eine sehr lange Strecke kein Schatten. Nun war ich schon recht früh heute da, damit Bruno es nicht so schwer hat mit dem Weg, dem Kreislauf und der Sonne. Er ist ja auch schon acht Jahre alt. 

Als wir am "Totenpfuhl" waren (so heißt der Teich wirklich), sprang Bruno gleich hinein. Am liebsten hätte ich es ihm gleichgetan. Es ist so schön, gemeinsam mit einem Hund zu schwimmen! Aber man ist ja vernünftig und ich musste ihm auch sagen, dass wir jetzt umkehren, denn ich bin ja auch wegen der Schafe da!




Links des Weges steht der Weizen noch. Rechts die Gerste wurde schon abgemäht. Brunos Bad hat ihn erfrischt und ihm den schattenlosen Weg zu seinem Zu-Hause leichter gemacht. Wir schaffen das gut zusammen.


Dann werde ich zum Kaffe eingeladen und Herr K., der Schäfer, und ich sprechen über die Schafe. In diesem Jahr sind ja einige verstorben: Die beiden Alten, Conny und Fleckchen, aber auch Daphne. Und dann verschwand Pamuk. Herr K. meint, jemand habe Pamuk geklaut. Es käme schon einmal vor, ich wollte das nicht glauben. Aber es ist wohl so gewesen. Nach dem Gespräch glaube ich es jetzt auch. Es tut mir so leid. Ich mag Pamuk nämlich sehr. Pamuk gehörte nicht zu den engeren Lenauer Schafen. Sie war auch nie an der Schule auf dem Schafehof wie Thilus, Nello, Alma, Paul, Pauline, Milli und Fläumchen. 

Ich hatte sie einfach dazugenommen und wollte für sie sorgen, weil sie so schöne Wolle hat und ein wunderbares Schaf ist. Und nun ist sie einfach weg. Ein Mutterschaf würde niemals wegrennen und seine Kinder allein lassen. Sie hat nämlich ihre zwei Kinder zurückgelassen. Wenn sie gestorben wäre, hätten wir das auch mitbekommen. Es ist ein Rätsel und ist mir sehr unheimlich. Es ist nämlich in der Schäferei noch nie ein Schaf weggekommen. Doch Herr K. sagt, er weiß, dass es manchmal woanders schon so gewesen ist.

Dann ist es schon halb elf Uhr und ich mache mich auf zu den Schafen. Sie liegen vorn auf ihrer Weide, mitten in der Sonne! Ich versteh das nicht! Niemand versteht das. Sie haben die schönen großen Weidenbäume als Schattenspender und nutzen sie nicht. Dort geht auch ein schöner Wind. Die Blätter sind dicht, es ist angenehm kühl und frisch unter den Bäumen. Und unsere Schafe liegen mitten in der Sommerhitze, ungeschützt! 

Wenn die Bäume nicht wären, dann könnte jemand sagen: Das ist Tierquälerei. Die Bäume sind aber da, nur die Schafe gehen nicht hin. Sie liegen vorne am Zaun.

Nello hat mich als erster gesehen und ruft mit seiner heiseren Stimme. Alle springen auf, ich lotse sie unter die Bäume und verteile dort das Knäckebrot und etwas von den Pellets, Kraftfutter.

Sie sind gierig wie immer. Aber etwas fehlt, einer fehlt. Ganz vorne im Gras ein dunkler Kopf. Nello. Er ist nicht mitgekommen? Obwohl er sonst der Gierigste von allen ist?! Das gefällt mir nicht.

Ich setze mich zu ihm. Er ist aufmerksam, frisst, will nicht trinken, möchte gerne noch mehr fressen, steht aber nicht auf. Ich fühle an seinen Beinen: Dort ist nichts Offensichtliches festzustellen, nur finde ich, dass er die Vorderbeine so abknickt und seine Stellung nicht mal verändert.

Ich weiß, dass er etwas an den Gelenken hat. Er kann sich nicht mehr so ganz leicht erheben. Doch war er bisher immer mit dabei. Es dauerte nur ein wenig länger.

Herr K. und ich verabreden, dass er mich heute Abend anruft und mir sagt, was er gesehen hat und ob Nello später am Tag noch aufgestanden ist.



Herr K. rief eben an. Nello lag noch, als er auf die Weide kam. Er half ihm hoch, dann fing Nello an zu grasen, Herr K. gab ihm Kraftfutter und Wasser. Nello fraß, trank und graste.  Nello ist nun auch 11 Jahre alt. Doch immer wirkte er schwächer als Thilus, der im gleichen Jahr geboren ist, 2002.


Nello hat eine Patin. Sie zahlt seine Pensionskosten und nimmt weiterhin Anteil an ihm. Frau Biel ist die Lehrerin unserer Schule, die viele Jahre die Schüler und die Schulschafe mit Schulprojekten zusammengebracht hat. 

Einige Jahre betreuten wir gemeinsam die Schafe. Als Frau Biel pensioniert wurde, habe ich dann die Schafe sozusagen "übernommen".

Nun wird Nello in der Schäferei mehr Aufmerksamkeit bekommen, täglich Kraftfutter und Hilfe beim Aufstehen, wenn es nötig ist. Wir hoffen beide, Herr K. und ich, dass diese Schwäche nicht anhält. 

Herr K. will noch ein neues Stück Weide öffnen. Darauf sind alle Schafe immer ganz scharf. Wenn man den Zaun auch nur ein kleines Stückchen nach hinten versetzt, stürzen sich die Schafe auf das Stückchen Wiese, das noch nicht abgeweidet wurde. 

So hat Nello vielleicht noch mehr Grund, sich aufzuraffen, wenn es schönes frisches Gras gibt.

Worüber wir uns alle wundern, wir fassen das nicht, ist, dass unsere Schafe ständig in der Sonne liegen, obwohl sie in den Schatten gehen könnten.... So blöd kann doch keiner sein. Aber es ist so.

Jetzt ist Däumchendrücken für Nello "angesagt", ich hoffe sehr, dass er wieder mehr zu Kräften kommt. Frau Raupach habe ich auch schon informiert, vielleicht fällt ihr etwas dazu ein. Dann frag ich auch noch Ernesto. Ernesto kennt sich mit Schafen aus wie kein zweiter.

Also heute hat mir das Berichten nicht so viel Spaß gemacht. Vielleicht gibt es ja auch noch Schafsexperten, die noch einen Tipp für uns haben, wie wir Nello stärken können, so dass er wieder mühelos aufstehen kann und besser "auf die Beine kommt".... :))

Viele Grüße
Eure Minna


Dienstag, 16. Juli 2013

Fleckchen von Lenau Teil 1

Hallo liebe Lenauer/innen, 
hallo liebe Schafefreunde!

Heute vor vier Wochen teilten wir die Zeugnisse aus bzw. haben einige von Euch sie bekommen.
Berlin ist ruhig und leise und man hat sich von den Strapazen des letzten Schuljahres schon ganz gut erholt.
Die Hälfte der Ferien ist schon ziemlich lange überschritten, aber das Ende glücklicherweise auch noch nicht in Sicht.

Wir können noch etwas damit anfangen!

Ich möchte heute über Fleckchen nachdenken. Die Zeit nutzen, um ein kleines Porträt von ihr anzufertigen.

 


Fleckchen gehörte zu den Lenauer Schafen, so lange ich die Schafe kenne. Ich kam 1989 zur LenauSchule. Da gab es die Schafe schon. Eigentlich hatte ich zu einer anderen Schule hin gewollt. Als ich aber die Friedhofsmauer an der Baruther Straße entlangging, um mich bei der Schulleitung der LenauSchule vorzustellen, da sah ich durch den Zaun hindurch die Schafe und hörte einen Hahn krähen. Wir hatten damals ja noch Hühner, sie liefen frei auf dem Schulhof herum....


 
 Willi (hinten) und Fleckchen (vorn) , die Zwillingsgeschwister, auf dem kleinen Schafehof. Sie durften eigentlich nicht mehr raus aus dem Gehege. Das "Hygiene"ding. Aber am Wochenende hab ich's trotzdem gemacht. Hinten die alte Weide, von der sie alle immer so gern Blätter gefressen haben, Zaun und Stall. Das Bild ist aus dem Jahr 2007.

...und ich dachte mir: So unangenehm kann eine Schule nicht sein, die Schafe und Hühner hält! Wahrscheinlich haben viele Eltern und Schüler das auch gedacht! Denn oft hörte man: "Ach, die Lenau? Ist das nicht die Schule mit den Schafen?" 

Die Tiere waren 1982 oder 1983 an die Schule gekommen, um türkischen Schülern in Berlin etwas von zu Hause in der Türkei Vertrautes mitzugeben. Damals waren unsere türkischen Schüler noch in der Türkei geboren und kamen oft aus kleinen Dörfern mit Schafhaltung. Es war ein Projekt der Schule mit der Freien Universität gewesen, Prof. Dr. Zimmer betreute es damals.

Damals wurden die Tiere auch von der Hausmeisterei versorgt, von unserem "Otti", dem Herrn Vogel und Frau Gottschalk. Man kam an die Schafe nicht so recht heran. Man konnte sie eben sehen. 

Man konnte aber mit Otti in den Hühnerstall gehen, Eier sammeln und dann Pfannkuchen in der Klasse damit backen. So war das damals.

Im Frühling gab es Lämmchen, die wurden bewundert und gehätschelt, nach Ostern waren die Lämmchen aber immer weg. 


 Conny und Fleckchen mit Lamm, 2003


SchülerInnen mit Willi, Fleckchen, Ali, Pauline, 
am Gehege in der LenauSchule, 2004, 
Fleckchen ist immer mittendrin, 
fällt aber nie so auf. Sie ist eher scheu.

Die Schafe waren da und es war sympathisch, doch es bekümmerte mich bis dahin nicht groß. Mitte der 90er wollte die Schulleitung aber die Schafe weghaben. Wir bildeten eine Gruppe im Kollegium, waren sechs Kolleginnen und kämpften für den Verbleib der Schafe. Da es anderen egal war, uns aber war es wichtig, blieben die Schafe. So um 1992/93 müssen die Zwillinge  Willi und Fleckchen im Schulgehege geboren worden sein. Später, so 1995, kamen Ali und Conny dazu. Es gab noch den Bock Lino, mit dem war nicht gut Kirschen essen, der sorgte für die Lämmchen. Ali und Willi waren kastriert.

Conny und Fleckchen bekamen jedes Jahr je ein oder zwei Junge. Ernesto, der unsere Schafe später immer schor, sagte von Fleckchen, als er sie schor: "Sie hat ein großes Gewächs im Euter, sie wird keine Milch mehr geben. Wenn Ihr nicht eine Riesenarbeit haben wollt, dann..." 

Das war so um 2001.

2002 waren die Schafe in der Ferienzeit wieder bei Ernesto auf der Sommerwiese. Bei uns an der Schule wurde gebaut. Ernesto hatte mittlerweile die jungen Böcke Thilus und Nello bei sich stehen, die er selbst gezüchtet hatte. Sie waren ein Jahr alt. Die Bauarbeiter reparierten das Schuldach. Frau B., die Lehrerin, die die Schafe mit ihren SchülerInnen damals fleißig und liebevoll betreute, war der Meinung, sie sollten länger auf der Sommerwiese bleiben, weil immer Styroporkügelchen vom Dach ins Gehege fielen und sie hatte Angst, das könnte den Tieren schaden.

Nur führte es dazu, dass Conny und Fleckchen, als sie wieder zu uns zurückkamen, beide schwanger waren.

Wir hatten im Jahr vorher, 2002, schon Fleckchens Tochter Milli mit der Flasche aufziehen müssen, sechsmal am Tag, tags und nachts je eine Flasche Milch gegeben. Katastrophe für die Nerven. 

Tagsüber war es schön, wir konnten mit SchülerInnen hingehen, aber spät abends und nachts...

2002 waren wir noch etwa fünf Lehrerinnen in der "Schafegruppe", also jede musste eine "Schicht" übernehmen. Ernesto übernahm oft die Fütterung nachts um drei Uhr, denn er führte ein Restaurant und kam auf dem Weg nach Hause nochmal vorbei.

Also Milli hat uns ganz schön Nerven gekostet und gedankt hat sie es uns nie...
Nun, 2003,  war Fleckchen wieder tragend. Doch wir wussten nun, was auf uns zukam.

Darum ging ich  zur Klauentierklinik in Zehlendorf und ließ mich beraten. Wir hatten auch schon einen Bauern, der wollte uns die Lämmchen abnehmen und sie mit der Flasche aufziehen. Ein Super-Angebot!!! Klang verführerisch. Wir wären unser Fütterproblem losgeworden. Doch wollte ich vorher noch genauer wissen, was es für die Mutter bedeutet, wenn man ihr nach der Geburt das Kind wegnimmt. "Ach", meinte der Arzt, "Sie wird ein paar Tage schreien, dann gibt sich das..Es bringt sie nicht um."

Eine Mutter, die tagelang weint? Nee. So beschlossen wir gemeinsam: Wir füttern noch einmal  und lassen Kind oder Kinder bei ihr.

 

Hier sieht man nun die glückliche Mutter Fleckchen 2003, ein paar Tage nach der Geburt mit einem ihrer Lämmchen, wahrscheinlich ist es Fläumchen (weiter hinten im Bild liegt das andere) und hatten über Monate die Fütterei wiederum an der Backe.


 







So, das sollte für heute reichen. Es ist dann eben nur Teil 1 über Fleckchen. Fleckchen war  nie so ein liebes, zugewandtes Schaf wie Conny. Gierig war sie, sie drängte auch immer alle weg; zickig war sie, gestreicheltwerden mochte sie nicht, genau wie ihre Tochter Milli. Auch Fläumchen ist nicht so verschmust. 

Fleckchen war kein Schaf, zu dem die Kinder oder wir etwas aufbauen konnten. Eigentlich kannte man sie gar nicht so gut. Das ist aber auch in Ordnung. Es ist eben nicht jeder ein Schmusemonster.

Viele Grüße
Eure Minna

Samstag, 13. Juli 2013

Hommage an unsere alte Conny - die mit dem goldenen Gesicht!

Liebe Lenauer, liebe Schafefreunde,

seit dem 8.April, seit meinem letzten Eintrag, ist so viel passiert! Keine Zeit war, es aufzuschreiben und mit Fotos zu illustrieren.

Drei Monate in atemloser Hetze, unter Druck. So entstehen keine schönen Impressionen und Nachbereitungen.

Sag ich doch immer: Nehmt den Druck aus der Schule, schafft mehr Muße, es kommt mehr dabei heraus!

Aber wer hört schon auf mich - außer einigen Schafen?? ;)

Die wissen, was Muße ist und Bei-sich-sein. Bei ihnen kann man es lernen und studieren.

Zunächst gibt es einige nicht so schöne Dinge zu berichten:



Conny, die alte Lenauerin, starb in der Nacht vom 25. auf 26. April. Sie war lange, lange von Familie Klingler aufmerksam gepflegt worden und war bis zum Schluss ganz ruhig, ganz bei sich und auf ihre Art ganz heiter.

Sie gehörte zu den Schafen, die ich auf dem Schafehof der Schule in den Neunziger Jahren kennenlernte. Sie wurde siebzehn Jahre alt. In der Lenau-Schule hatte sie immer Kinder, meist zwei im Jahr, die sie beide mit Milch und ihrer großen Mutterliebe versorgte. Deshalb sagte ich immer zu ihr: "Gutes Mütterchen, Conny!" Das hörte sie gern.




Ihr Tod war für mich nichts Schlimmes, denn sie hatte ein langes und schönes Leben und starb umhegt und umsorgt, als ihre Zeit gekommen war und sie gehen wollte. Was kann man einem Tier mehr wünschen???



Dieses Bild ist vom September 2012.

Sie brauchte keine Spritze vom Tierarzt, sie wurde einfach immer schwächer, bekam ihr Kraftfutter, fraß und trank  bis zuletzt. Dann legte sie sich hin und starb.  Ohne Schmerzen, ohne Krämpfe oder Kampf.

Conny war ein sehr seelenvolles Tier. Immer so ruhig, sehr bei sich, eine ganz Kleine, aber sehr Schöne. Zuletzt hatte sie den Stall mit Fleckchen zusammen für sich alleine. Vorher war ja noch Willi dabei gewesen. Der alte Willi, unser aller Liebling, war im Mai 2012 mit 22 gestorben, etwa so wie Conny, ganz ruhig und friedlich.


Rechts ist Conny, das war im September 2012.
 

  
Hier sieht man Connies wunderschöne Wolle, eine Wolle mit sehr vielen kleinen Löckchen. "Typisch Conny", sagte ein Mädchen beim Filzen in der Wollwerkstatt, "gib mir mal noch ein bisschen 'Typisch Conny' "!

Als Conny gestorben war, war Fleckchen allein im Stall. Alleinsein ist nicht gut für ein Schaf. In der Herde waren beide lange nicht mehr gewesen. Die anderen Tiere sind kräftig und gierig und hätten sie beim Fressen umgeworfen. Die beiden mussten geschützter leben, das taten sie in ihrem Stall, den wir "das Seniorenheim" nannten.

Als letzte der Schülerinnen hat Scherii aus der 6a noch Kontakt mit Conny gehabt. Sie war in den Osterferien mit zu den Schafen gefahren und hat  auch einen Text über ihren Besuch geschrieben. Leider hab ich den schönen Text nicht so mit Bildern versehen, weil ich so viel Anderes zu tun hatte...schade!



 Das ist auf dem Lenauer Schafehof 2003. Links ist Conny an der Heuraufe, rechts ihr Sohn Paul. Die Schüler/innen nannten Conny immer "die mit dem goldenen Gesicht".



Hier sieht man Conny 2003 auf dem Lenauer Schafehof. Vorne ihr Söhnchen "Paul Braunohr", hinter ihm seine Schwester "Kühchen Pauline" Pauline hatte  braune Kuhflecken an den Beinen, Paul hatte braune Ohren. Paul und Pauline sind die Kinder von Conny und Thilus. Wie ihre beiden Eltern sind sie mehr Sensibelchen, ganz zarte Wesen, nicht so auftrumpfend oder fordernd, wie andere. Ihr merkt, bei den Schafen ist es nicht anders als bei den Menschen und nicht anders als in jeder Schulklasse. Es gibt da die Lauten und die Leisen, die Fordernden und die Zarten.

Weiter hinten stehen Fleckchens Kinder Fläumchen und Löckchen. Das war im April 2003. Fläumchen ist immer noch in der Herde, jetzt in der Schäferei. Löckchen wurde weggegeben. Sie haben wir aus den Augen verloren und wissen nichts mehr über sie.


 Hier ist Conny schon alt, das Bild ist von 2012.



Dieses Bild ist von 2013. Man sieht, wie aufmerksam und "da" Conny trotz ihres alten Körpers noch ist.



 Hier war sie noch etwas jünger, so 2011 war das.



2011 nach der Schur. Danke an Ernesto - er schor unsere Alten bis zuletzt, denn eine normale Schafeschur, wo alles ganz schnell gehen muss, ist für alte Schafe nicht mehr möglich. Sie würden dabei verletzt werden, weil man auf ihre alternde Haut mehr aufpassen muss beim Scheren als bei jüngeren Schafen.



Das ist 2011. Fleckchen und Conny haben die Schur gut überstanden und ruhen sich aus. Fleckchen ist immerhin schon zwanzig Jahre alt, Conny fünfzehn.



 Wer will, sieht einem Tier doch an, ob es sich wohl fühlt. Hier lächelt Conny vor Wohlbehagen, das ist 2011.



Dieses Bild ist aus dem Sommer 2008, als die Lenauer Schafe Gras fressen lernten... Sie hatten vorher ihr ganzes Leben lang doch immer nur Heu bekommen. Sie durften ja nicht mehr aus dem Gehege raus, weil sich dann Menschen ereiferten, das sei zu unhygienisch und eine Gefahr für die Schulkinder.... Glaubt es oder nicht: In den frühen achtziger Jahren liefen auf dem Schafehof Hühner frei herum, und die Schafe auch!!!! Und manchmal sogar waren die in der Sandkiste, stellt Euch das vor!!!
Und NIEMAND fand etwas dabei!! Das ist sehr lange her!


Es gibt ja Stimmen, die sagen, die Zahl der Allergien bei Kindern könne auch daher kommen, weil sie und ihr Immunsystem ZU WENIG mit natürlichen Situationen konfrontiert sind. Immunsysteme müssen auch lernen. Wo waren wir denn als Kinder? Auf dem Bauernhof, in der Natur, wo es nach heutigen Maßstäben nur dreckig war. Das sorgte für ein sehr stabiles Immunsystem. Also, wie gesagt, die Schafe mussten lernen, wie man weidet... das war ab dem 12. Dezember 2007. Da kamen sie in die Schäferei, denn vorher waren sie mutwillig schwer verletzt worden...aber das ist eine andere Geschichte.



Hier ist Conny mit Willi zusammen, 2012 war das.



 Jetzt hab ich das Foto mit Conny und Scherii noch gefunden!! Das war am 2. April 2013. Das war Connies letzte Begenung mit einem Lenauer Schulkind. Sie hat in der Schäferei viel Zutrauen zu Menschen gewonnen und war mit den Kindern hier immer gern zusammen. In der Schule vorher war sie eher scheu.
Hinten liegt Fleckchen.




 Hier bewundert Scherii Bonsais Kind...

Wie es dann weiterging, erzähle ich beim nächsten Mal! Ich bin einfach mal bei Conny hängengeblieben. Dabei hab ich noch sooo viel zu erzählen. Aber Conny hat es verdient, dass man sie mal wichtig nimmt.
Vielen Dank Conny, es war so schön, Dich kennengelernt zu haben!

Liebe Grüße
Eure Minna