Samstag, 10. November 2012

Bruno haut ab und alle sind gut drauf.

Außer mir. : /

Liebe Lenauer!

Gestern war wieder Schafetag. Man muss ja mal nach ihnen sehen. Eigentlich sind sie gut versorgt, sie haben ihr Futter, Wasser und menschlichen Zuspruch, den mögen sie besonders gern. Doch treffe ich mich gern mit ihnen und der Weg "nach draußen" lohnt sich immer.

Als wir kamen, bellte Bruno wie bekloppt. Er kennt schon unser Auto. Er bellt natürlich bei jedem Auto, so wild und rasend, aber wenn er unseres erkennt, geht sein Bellen in ein herzzerreißendes Heulen über. Er weiß dann: Sein Spaziergang kommt. Und bis er sich ganz sicher sein kann, dass es auch wirklich losgeht, heult er.

Beim Anleinen vollführt er Tänze. Da er so groß ist, habe ich Angst um Brille und Zähne und werweißwasnoch, und dann drehe ich mich, um seinen Anprall abzulenken und er auch und dann tanzen wir erst einmal so eine Art Walzer, bis wir am Tor sind. Wir hatten uns jetzt zwei Wochen nicht gesehen. Am letzten Wochenende hatte ich wegen des Lesefestes der Schule noch bis abends gearbeitet und hatte dann am nächsten Tag nicht so die Kräfte loszufahren.

Und dann ging es los. Es wäre undenkbar zu kommen und mit BruBru nicht zu gehen.  Wir dürfen ihn nicht enttäuschen, das wissen wir, und wir freuen uns auch auf den Spaziergang.

Der Tag fing irgendwie bescheuert an und ging auch recht bescheuert weiter, wie sich gleich herausstellen wird. Irgendwie hatte ich in der Nacht ganz schlecht geschlafen und wir fuhren erst zwei Stunden später los als sonst.

Wir liefen also mit Bruno los, der Himmel war so vielfältig weißgrauhellblau, dass es eine Freude war, die Luft war klar, die Kraniche flogen schreiend über uns hinweg und die Landschaft war flach und weit, kilometerweit konnte man sehen - Brandenburg!!!

Leider waren am See Leute, mit zwei Hunden. Bruno wollte hin, aber das ging nicht, mühsam kehrten wir um. Auf dem Weg der anderen Seite hatte ein Trecker die ganze Erde umgepflügt, die blieb an den Stiefeln hängen, aber da war ein abgeerntetes Maisfeld: "Wollen wir da gehen bis zu dem Jägerhochsitz da hinten?" Machten wir.

Nach dem Schreck mit den Hunden fing ich an, mich zu entspannen. Plötzlich macht Bruno einen Sprung und die Leine schlüpft mir aus der Hand, Bruno in langen Sätzen läuft weg, ich renne und schreie, mein Mann rennt, hat ihn einmal fast - er ist gut trainiert - sie rennen und rennen, ich schreie, stolpere, falle hin, es ist ein Alptraum.

Da, plötzlich sehe ich, wie mein Mann einen Hechtsprung macht und sich über die lange Leine mit dem Handgriff wirft, auf dem Boden liegen bleibt, die Leine greift: Gerettet!!

Die Erdflecken an der Seite trägt er für den Rest des Tages als Heldenzeichen...



Bruno geht auf diesem Bild auch incognito. Er sollte sich was schämen...  ; )


Man muss eben jeden Moment auf etwas gefasst sein. Bruno ist ja nicht mein Hund. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert oder dass er Schaden verursacht. Nicht auszudenken, wenn.....Aber es ist ja alles gut gegangen, letztendlich.
Den Rest des Tages war ich auf Bruno nicht so gut zu sprechen.

Wegen der Sache kamen unsere Schafe ein wenig zu kurz. Aber zunächst brachten wir gutes Schwarzwaldheu zu den alten Damen, das sie gleich ausprobierten und annahmen. Es ist noch vom letzten Jahr, aber man muss es doch verwenden. Es war soo teuer gewesen!

Gut. das Heu wurde akzeptiert. Ihr Kraftfutter hatten Conny und Fleckchen schon gehabt, aber das Knäckebrot nahmen die beiden zahnlosen Wesen mit großer Freude an!


Hallo Conny und Fleckchen!




Conny steht auf ihren alten Beinen wieder voll im Leben und genießt, was es ihr so zu bieten hat! Familie Klingler hat ihnen die Hufe geschnitten, was bei so alten klapprigen Wesen viel Behutsamkeit erfordert. DANKE!!




Das Heu ist durch die Geschmackszensur durch. Man mag es. Manche Ballen verschmähen sie, andere fressen sie schnell auf. Wir wollen, dass ihnen das Heu schmeckt, denn im Alter muss man Kalorien zu sich nehmen, sonst baut der Körper ab.
Das ist bei den Schafen nicht anders als bei den Menschen. Bei Conny blieb ich noch eine Weile, sie kam später auch mit raus auf die Weide.

Dort lagerten alle Lenauer Schafe, sprangen auf und rasten auf mich zu:


 Daphne, wieder fröhlich und sehr anschmiegsam. Huch - und die spröde Milli, Fleckchens Tochter von 202, ist auch einmal dabei??



 Nello, alte treue Seele, Du standest auf dem kleinen Hof immer ganz nah am Zaun und ließest Dich von den Kindern streicheln.

Als ich am Freitag im Heukeller zu tun hatte, fragte ein Mädchen: "Fährst Du jetzt zu den Schafen?" "Heute nicht", meinte ich, "aber morgen!" "Bitte grüße sie von mir!" "Das mache ich gern. Von wem soll ich sie grüßen?" "Von Amy." Liebe Amy, ich hab sie alle von Dir gegrüßt! <3



 Pauline, Connies und Thilus' Tochter, geb.1.3.2003, ich war dabei! Sie kam nach Paul und die kleine Mutter Conny versorgte sie beide ganz fürsorglich mit Milch.


Paul

Paul kam zuerst, es war fünf Uhr morgens, am 1. März 2003, hinter dem Stall auf dem kleinen Hof hat Conny ihn geboren, später kam Pauline. Auch heute noch stehen die beiden oft zusammen. Sie sind so schüchterne Wesen, die ganz lange Zeit brauchen, um sich heranzutrauen. Noch so eine zarte Seele ist Petit Criu (Criü), der steht auf der Weide stundenlang da und schaut einen an, er ist so feinfühlig, während Nello z.B. ein richtiger Trampel ist, der sich überall hineindrängelt und andere wegschiebt. Hier sieht man Petit Criu und Pauline.



Pauline, links,  und Petit Criu (Criü)

Alma bekam die harte Stelle unter ihrer vormaligen Wunde wieder intensiv massiert und genoss es wieder sichtlich. Wie sie den Kopf verdrehte und die Augen schloss, sagte sie mir: "Mach weiter, das tut gut." Ich machte weiter, damit die riesige Stelle besser durchblutet wird und nicht wieder aufbricht.



Wir bekamen noch ein supertolles Mittagessen bei Klinglers und saßen schön im Gespräch beisammen, bis wir wieder losfuhren.


Gruppenbild: Vorne links Petit Criu, in der Mitte Nello, rechts Paul.
Hinten sieht man von links Alma, dann Fläumchen und Thilus.



Tschüss, und viele Grüße nach Lenau in.....


Viele Grüße auch an alle, die an unseren Schafen Freude haben! Eure "Minna".

Dienstag, 6. November 2012

Wir filzen Handytaschen.

Liebe Lenauer!
Wir haben heute beim Wahlpflichtunterricht "Wolle" gefilzt und gewalkt. Es war eine sehr gute Stimmung. Wir wollten Handytaschen machen. Einige Kinder beendeten noch die Säckchen mit den Jonglierbällen. Man kann sie unten im Foyer in der Schule in der Vitrine bewundern. Also die Bälle, nicht die Kinder...Die Kinder, die gerade nähen,  sitzen hinten am Tisch. Vorne beginnen wir mit den Handytaschen. Sie sehen noch sehr groß aus, werden aber viel kleiner werden.  





Schön, wie Hülya sich zu Peter wandte: "Peter, setz' doch mal Deine Brille auf!"
Er versucht immer wieder, ohne seine neue Brille zu sein, dabei braucht er sie  ....Das klang richtig mütterlich und sorgend und Widerstand war zwecklos.



Basti, Rana und Pablo nähten noch ihre Jonglierballsäckchen fertig oder bestickten die Jonglierbälle. Sie benötigten wenig Hilfe, und wenn, warteten sie sooo geduldig. Ich war ihnen dankbar!


"Keine Sorge, die wird noch viel kleiner."


Tobi, Peter Ayline und Hülya versuchten sich am Filzen einer Handyhülle. Das machten sie wirklich sehr gut. Es war eine Orgie mit Seife, Hülya fühlte sich ständig schmutzig, obwohl ihre Hände vor Seifenschaum nur so tropften...

Pablo stellte sein Jongliersäckchen fertig und wollte dann nur noch Bällchen in Eimer werfen. Mit wachsender Begeisterung machte er das über eine Stunde lang...Zielwerfen unter verschiedenen Bedingungen. Er war sooo konzentriert.
Bastian fragte vor Tagen, ob es das Fragment seiner Pantoffeln von der vorigen Projektwoche noch gäbe...und wie zufällig habe ich es zu Hause gefunden, brachte es heute mit und er nähte geduldig daran weiter.




Ayline hatte unseren Schafeblog angeschaut und sich über das, was da über die Wolle stand, informiert. Hat mich gefreut. Die Kinder  rieben und massierten ihre Filzstücke, ich sprang immer zwischen ihnen hin und her und es machte einen Riesenspaß zusammen. Die Zeit bis um halb 10 Uhr verging wie im Flug.
Ach ja, die Wolle, die wir verwendeten, die hat auch ein Gesicht. Ein sehr liebes sogar:


Das von Schaf Pony, geboren 2005 und einige Wochen mit drei anderen Lämmchen im Lenauer Heukeller beherbergt. Dann kam Pony zur Alten Schäferei als Pensionstier. War in der Herde der Schäferei und sprang eines Tages von selbst über den Zaun zu den Lenauer Schafen hinüber. Na, dort haben wir ihn dann gelassen. Seine Bewerbung, ein Lenauer Schaf zu werden, war hiermit angenommen. Er hat sehr schöne Wolle, sie lässt sich gut spinnen und auch filzen. Pony ist als Patenschaf zu haben, für 30 Euro pro Monat kann man sein Pate sein. Er ist ein außerordentlich liebes Schaf, das immer gestreichelt sein möchte....

  So sieht Ponies Wolle im Rohzustand aus:

Als wir sie im Unterricht verwendeten, war sie schon einmal gewaschen. Obwohl man auch Rohwolle (Fettwolle) wunderbar filzen kann, nicht wahr, Vera???
Aber Du weißt ja, manche Kinder empfinden den Geruch als störend. Ich mag ihn eher.
Viele Grüße
Chr. Brenner-Nees

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Sonntag, 28. Oktober 2012

Waaaas? Du geeeehst schon?

Liebe Lenauer!

Gestern fühlte sich das nicht mehr an wie Goldener Oktober. Eine Woche vorher hatten wir noch im Gras gelegen und uns ganz sommerlich gefühlt...und nun? Was war passiert? Hatte die Erde sich von der Sonne abgewandt?

Nun fühlt man den kommenden Winter. Nachts ist es um Null Grad kalt. In vielen Gegenden in Deutschland fiel der erste Schnee.

Auf dem Brunospaziergang gestern wirkte das alles wie im November.




Später wurde es etwas wärmer und freundlicher - oder war das alles nur, weil ich einen langen Spaziergang mit Hofhund Bruno  hinter mir hatte? Vorsorglich hatte ich schon die langen Strumpfhosen untergezogen, und man brauchte sie auch!

Zuerst besuchte ich Conny, 16 Jahre alt, und freute mich an ihrer Lebensfreude mit. Sie kam auch aus dem Stall heraus und lief, zusammen mit Fleckchen, 20 Jahre, mit zu den anderen, um Gras zu fressen. 








Hier grasen zum Teil Mütter und Kinder nebeneinander. Paul und Pauline sind Connies Kinder, Milli und Fläumchen sind Fleckchens Töchter.



Alma wollte auch gestreichelt werden. Ich schaute mir ihre Stelle an der linken Schulter genauer an, die vor einem Jahr so kahl und offen gewesen war, sogar in diesem Frühjahr und Sommer hatte es noch eine offene Stelle gegeben...

(Ogottogott! 300 Euro damals für den Tierdoktor und das Labor, aber er hatte auch nicht viel machen können. Er kennt sich nämlich mit Hunden und Katzen aus und Schafe, die älter als vier Jahre sind, kennt er schon überhaupt gar nicht wie übrigens niemand. Ihr wisst schon, warum.) 

Alles gut verheilt, schon etwas mit Fell überwachsen.
Unter der Haut fühlte es sich hart, verschorft und nicht soo normal an. Als ich begann, es zu massieren, da legte Alma den Kopf schief und genoss es, wie man sehen kann.


Lächelt sie nicht fast? Die Massage verbessert anscheinend die Durchblutung an der Stelle, und das scheint eine gute Wirkung zu haben. Nun mussten die anderen Schafe warten, weil ich ja nur zwei Hände habe und die waren jetzt mit dem Kneten von Almas früherer wunder Stelle beschäftigt. Da sie es sichtlich genoss, konnte es nicht verkehrt sein. 

Derweilen legte mir Herr Weiss den Kopf schräg auf die Schulter und blies mir seinen warmen Atem an die Wange. So macht er das immer, wenn man keine Hand für ihn frei hat. Pony stand ganz nah dabei und steckte seinen Kopf auch noch dazu, Petit Criu blieb dabei, aber etwas auf Abstand und wartete auf seinen Moment.
 


Daphne, geb.2001, Thilus, geb. 2002

Sehr erfreulich ist, dass es Daphne wieder so gut geht. Sie ist zutraulich, stellt sich dazu und genießt es, gekrault zu werden. Aufatmen bei mir. Das war lange Zeit anders und machte Frau Raupach und mir Sorge. Frau Raupach ist die Tierhomöopathin, die alle Tiere liebevoll und sehr sachkundig versorgt. Sie hatte beim letzten Mal Daphne ein Mittel gegeben. Von da an änderte Daphne ihr Verhalten und war nicht mehr so schüchtern und traurig. Auch ihre Beine tun ihr nicht mehr weh. Darüber freue ich mich sehr und Frau Raupach auch, wenn sie das liest.
Sie hatte Pauline für ihr tränendes Auge etwas gegeben. Ein paar Tage später war das Auge wieder gut.

Conny hatte auch etwas bekommen. Sie hat sich entschieden, weiterzumachen und beißt wieder mit großer Lust in ihr Knäckebrot. Alte Schafe ohne Zähne bekommen von uns Knäckebrot.

Ihr denkt sicher, was macht sie sich so viele Gedanken um so ein paar Schafe. Man kann nur so denken, wenn man einen riesengroßen Unterschied macht zwischen Streicheltier und so genanntem Nutztier. Diese Tiere sind aber genau so hoch entwickelt und facettenreich in ihrer Seele, in ihren Persönlichkeiten so unterschiedlich, dass man es, glaube ich, gewaltsam unterdrückt und nicht zulassen möchte, hier auch etwas Besonderes und Schützenswertes zu sehen.

Wenn es dieses Besondere aber gibt, ist es auch da, selbst, wenn ich es nicht sehen will.

Die LenauSchule hat mir durch ihre Schafhaltung seit Anfang der Achtziger Jahre  ermöglicht, diese Tiere besser kennen zu lernen. Dafür bin ich ihr sehr dankbar und versuche auch, der Schule dafür, dass sie so besonders war, etwas zurück zu geben. 

Ich glaube, wir tun den so genannten "Nutz"-Tieren großes Unrecht.

Wenn ich von einem Pferd oder Hund oder einer Katze erzählen würde, so, wie ich es hier tue, dann würde sicher niemand dabei etwas seltsam finden. Bei einem Schaf wohl aber schon. Ich glaube, es gibt hier eine Art Tabu, etwas, wo viele Menschen nicht darauf hingewiesen werden möchten.

Wir haben irgendwas nicht in Ordnung in unserem Verhältnis zu den tierischen Mitgeschöpfen und sollten viel mehr darüber nachdenken.

Welche Bilder habe ich noch?
Ach, ja: Fläumchen, Fleckchens Tochter von 2003



Sie hat Glück gehabt, dass man sie mit durchfüttert. Ihre Schwester Löckchen hatte dieses Glück nicht. Man kann nicht alle Tiere "retten". Es kostet viel Geld. Jedes dieser Schafe lebt hier in Pension. Sie werden sehr gut betreut.

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Es stimmt nicht, dass man einfach zwei Schafe nimmt, stellt sie auf eine Wiese und fertig. Das geht immer schief. Jedes Tier braucht Pflege, die Weide auch.

Das kostet hier 30 Euro pro Monat, also einen Euro pro Tag für ein Tier.

Möchte jemand Pate werden für ein Schaf?

Er könnte ein persönliches Verhältnis zu diesem Tier entwickeln, die schöne und heilsame Ausstrahlung  genießen und viel über diese wunderbaren Wesen lernen.

Man kann mir im Büro eine Mitteilung hinterlegen oder in der Schule anrufen und seine Telefonnummer geben, dann rufe ich zurück.

www.lenau.net

Oder der Schule für mich eine Nachricht schicken: info(at)lenau.net           


Er könnte dann auch zweimal im Jahr kostenlos ein Wochenende im Ferienhaus in Garz verbringen.....

Schrecklich, dass die Tierfreunde immer Geld von einem wollen, nicht wahr? Man muss ja nicht darauf reagieren, für mich ist es aber den Versuch wert.

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Das ist Fleckchen, die älteste Lenauerin. Sie ist seit 1993 da und stand bis 2007 auf dem kleinen Hof. 2007 gab es zwei Schulkinder, die sie versuchten zu reiten, daraufhin riss ihr das Knieband. Sie konnte das Bein nicht mehr aufsetzen. Doch in Jahren der Pflege wurde es wieder besser.

Wie überall: Schnell ist etwas zerstört - aber wie lange dauert es, etwas aufzubauen??? Jedenfalls hat sie sich wieder erholt und ist jetzt die Älteste, nachdem ihr Zwillingsbruder Willi im Mai im schönen Alter von zwanzig Jahren ruhig verstarb.

 

Hier haben wir auch noch einen guten alten Lenauer, Nello. Er ließ sich auf dem kleinen Hof von 2003 bis 2007 immer sehr gern von allen Kindern streicheln. Wenn man geht, ruft er mit seiner heiseren Stimme hinterher.... Er ist 2002 geboren, also jetzt zehn Jahre alt und freut sich über jeden Besuch.


 Wen haben wir noch? Einen Paul, der wunderbar chillen kann...
Ihm muss man das Meditieren nicht extra beibringen.


Paul ist am 1.3.2003 geboren, die Mutter ist Conny, der Vater Thilus. Er ist Paulines Zwillingsbruder. Er kam zuerst, dann Pauline. Conny gab beiden ihre Milch, sie hat immer alle beiden Kinder versorgt. Das macht nicht jede, z.B. nicht Alma. Alma gab immer nur einem Kind Milch, deshalb wurde sie dort, wo sie war, ausgebürgert und sollte, na, Ihr wisst schon. Dass Paul sich hier wohlfühlt, das kann man sehen. 



And here you see Paul and his friends: Vorne Paul, hinten rechts Milli, in der Mitte Pauline, hinten Daphne. Die bei Lenau Gebornenen haben alle noch ihre original langen Schwänze, wir haben nie die Schwänze abgeschnitten. Alle Schafe mit kurzen Schwänzen, so wie Daphne, sind zugewanderte Lenauer.

Daphne z.B. wurde zweimal nicht schwanger und schon ---- Na, Ihr wisst schon.. Und weil das so schlimm gewesen wäre, bekam sie hier ihr Asyl. Und welch ein schönes, frohes und dankbares Tier ist sie!!!



Waaaas? Du geeeehst schon? Och nöö! - Ich komm doch wieder, bis bald!

Ein, zwei heisere Rufe von Nello sind noch zu hören, dann komm ich am Stall vorbei, wo Conny so in der Tür liegt, dass sie in die Natur hinausschauen kann und erstaunt guckt - ach, Du bist noch da? Wir denken manchmal, dass Conny schon ein bisschen Alzheimer hat.... Jedenfalls hört sie nicht mehr gut.
Nochmal kurz Conny Tschüss sagen, sie von Fereba grüßen und - ins Auto, zurück nach Berlin!

Liebe Grüße
Minna 

Dienstag, 23. Oktober 2012

Goldener Oktober in Garz 20.10.2012

 Hallo, liebe Lenauer!

Am letzten Wochenende besuchte ich die Schafe. Man kann rufen:"Hallo, Lenauer!", dann kommen sie sofort angelaufen.

Es war ein wunderbarer Herbsttag. Zuerst war der Spaziergang mit Bruno angesagt, das geht gar nicht ohne.

 Danach war Bruno ganz glücklich und zufrieden.

 Sieht dieses Gebüsch nicht aus wie Bruno?
It's Bruno's land...

Herr Klingler lockte die beiden alten Damen Fleckchen und Conny zu einigen Bäumen mit gut schmeckenden Blättern. Sie genossen es sehr.


Vor der Schäferei waren Netze gespannt, ganz nah an der Straße. Doch das kümmerte die Schafe nicht. Sie fühlten sich sicher und hielten sich auch gern mal außerhalb der Weide auf:


 Links ist Alma, rechts Pony zu sehen.


 Daphne ist auch wieder guter Dinge.


 Die Schreie der Kraniche und Wildgänse, die sich auf ihre weite Reise machen, begleiteten uns den ganzen Tag. In der Prignitz kann man Tausende von ihnen sehen.


Man steht ein wenig beisammen: Ganz hinten Alma, Milli und Paul, in der Mitte rechts Petit Criu und links Herr Weiss. Vorne steht Pauline.

Paul findet es toll, dass mal was Anderes passiert als sonst.
 

Er steht oft mit seiner Zwillingsschwester Pauline zusammen.
 
 Pauline guckt sich die Menschen immer genau an. Sie blickt richtig hin.



Paul: War da nicht eben ein Geräusch hinter den Fenstern?



So nah ist die Straße (Oben bei den Bäumen). 

Später waren wir noch zusammen auf der Weide. Ich lag auf dem Boden - es war so warm und Petit Criu legte sich neben mich, Pauline ebenfalls.
Als dann Herr Weiss mir seinen heißen Atem ins Gesicht blies und Pony eifersüchtig wurde, stand ich auf. Wenn die aufeinander losgingen und ich lag ahnungslos daneben, das wollte ich nicht riskieren. Irgendeiner stört immer...

Es war so schön zu sehen, dass es auch Conny wieder recht gut geht. Aber wie wackelig sie ist...Doch sie setzt jeden Schritt mit Bedacht und schafft es auch immer wieder in den Stall hinein. Dort liegt sie dann und schaut hinaus.

Das war ein sehr versöhnlicher Herbsttag in Garz/Brandenburg bei den Lenauer Schäfchen. Sie grüßen Euch und schicken viele Grüße nach X-Berg!

Viele Grüße auch von
Christa Brenner-Nees

Samstag, 22. September 2012

Besuch bei unseren Schafen Samstag, 22.9.12

Hallo, liebe Lenauer!

Gestern war wieder Schafebesuchstag. Frau Raupach, unsere Tierhomöopathin, die die Lenauer Schafe schon seit mehr als zehn Jahren behandelt, war mit ihrem Sohn Oliver mitgekommen, um sich Conny anzusehen. 
Zuerst gingen wir mit Bruno spazieren. Am Totenpfuhl sprang er wieder ins Wasser und genoss es sehr, drinzuliegen und aus dem Teich zu trinken. Dann schüttelte er sich kräftig. Doch würde er bis zum Abend wieder trocken werden? Damit er im Haus schlafen kann? Ich glaube, die Hundeschwimmzeit geht so langsam vorüber....



Hier sieht man einen furchtlosen Sechsjährigen mitten unter den Lenauer Schafen: Alma schaut ins Foto, weiter hinten guckt Petit Criu zu.



Nichts entgeht ihr. Sie hat die totale Kontrolle über alles, was passiert: Alma. Wieder konnte man bemerken, dass sie Kinder lieber mag als Erwachsene. Sofort wandte sie sich Oliver zu und er nahm das Streichelangebot sehr gerne an. Im Hintergrund schaut Herr Weiss zu.
 

Conny freute sich über unseren Besuch. Sehr schwach und wackelig, kam sie später sogar noch heraus und fraß Knäckebrot, Pellets (Kraftfutter), Weidenblätter, Löwenzahn und Gras von der Wiese!!!

Herr und Frau Klingler hatten den Kaffeetisch vor dem Ferienhaus mit eingezäunt, so dass Conny und Fleckchen immer zu ihnen kommen können, wenn sie dort Kaffee trinken. Gestern war es dazu zu kalt und windig, aber an allen Tagen vorher saßen Klinglers dort und hielten Kaffeezeit mit den beiden alten Schafen. 

So freundlich und entgegenkommend werden die Alten gepflegt, mehrfach am Tag bekommt Conny Besuch und etwas zum Fressen angeboten - und Gesellschaft! DANKE!!!



Wie sehr Conny teil nimmt, sieht man an ihrem Blick. Öfter schaute sie mich sehr intensiv an. Wenn man nur mehr wüsste und nicht so in seinem Menschen-Alltags-Käfig gefangen wäre --- dann könnte ich vielleicht erspüren, was Conny ausdrücken möchte...




Sie bewegte ihre müden Glieder hinaus und zeigte sich dankbar für unsere Anteilnahme und Gesellschaft, die wir ihr anboten. Was ich letzten Sonntag mit ihr erlebte, war wohl eher eine Krise und noch nicht das Ende. Ich dachte damals, sie stirbt innerhalb der nächsten 24 Stunden...

So ist das mit dem Altern. Denken wir nicht viel zu wenig darüber nach? 

Conny ist völlig mit sich im Reinen. Sie leidet nicht, hat keine Schmerzen. Woran man das merkt? Schaut sie Euch einmal an! Wer starke Schmerzen hat, zieht sich zurück und reagiert nicht mehr auf Kontaktversuche, wird apathisch. Und das war Conny nun ganz und gar nicht.

Sie bekam ein homöopathisches Mittel und viele gute Wünsche mit auf den Weg.


Der Abschied von Conny später fiel mir schwer: Würde ich sie lebend wiedersehen? Ich glaube aber, schon, so vom Gefühl her.

Auch Daphne bekam ein homöopathisches Medikament für ihre Füße. Sie hat Schwierigkeiten mit dem Laufen und wirkt nicht mehr so fröhlich und stark wie sonst. Paulines Auge tränte, auch sie bekam etwas dafür, damit es besser wird.


Daphne, würdest Du es mögen, wenn Du Deine Glocke wieder hättest? Wir glauben, dass  Dir das Die-Glocke-Tragen sehr gefallen hat.
 
 Wir besuchten auch die andere Herde. Als wir zu den Lenauern gingen, machten sie, obwohl sie einen halben Kilometer weiter entfernt standen, einen ungeheuren Rabatz. Wir wollte uns auch Maske-Marie und Bonsai anschauen und ein kleines Schäfchen, das von Anfang an sehr krank war, das sich aber wieder gut erholt hat, na und die Anderen natürlich auch....




 Familie mit Schaf


 
Hier hat Oliver Fleckchen den Ausgang verbaut.
"Ich mach es gleich wieder weg," sagt er, "wenn Conny wieder rein will."
Fleckchen kann es noch nicht fassen.... 

Hier sind wir wieder auf der Lenauer Weide, hinten sieht man Pony, links Daphne und rechts Oliver und Alma.



Ist das nicht auch ein schönes Bild? Damit will ich mich für heute verabschieden und nehme mir vor, mit dem nächsten Bericht von der Herde nicht sooo lange zu warten..  ; )

Herzliche Grüße an alle kleinen und großen Lenauer von der Weide in Garz und von diesem Blog aus!

Eure Christa Brenner-Nees