Sonntag, 10. März 2013

Wollfilzteppichschöpfungsergebnisse

Möchte sie nur noch zeigen, bevor sie morgen ihren "Schöpfern" zurückgegeben werden: die Wollfilzteppiche:


 "Irgendwas mit Graffity..." 
(hoffentlich nix Schlimmes... +_+)

 Ohne Titel. Vergessen zu fragen...

 Grrr, da lag eine Plastiktüte von....

 Frühling am Spielplatz

 "Lütfije...So heißt meine Mama!"

 Hier sind Mama und Papa mit drauf.

Herziges Katzengesicht.

Die weiße Wolle ist übrigens von Pauline. Das ist die Zarte, die oben auf dem Titel  vorne ins Bild schaut. Am 1. März wurde sie 10 Jahre alt. Da hat sie doch Glück gehabt bis jetzt, oder?? 

Neben ihr steht ihr Bruder Paul. Er ist am gleichen Tag geboren. Pauline und Paul sind sozusagen hochsensibel. Sie sind wunderbare Tiere und könnten beide noch einen zahlenden Schafspaten gebrauchen.... ; )) 

(30 Euro im Monat und ein Paar Socken im Jahr gratis. Aus der Wolle vom frohen Schaf. Und die Freude, etwas Gutes zu tun.) 

Hier sind die beiden im Sommer 2003, ihrem Geburtsjahr, auf dem damaligen Schafehof im Schafsgehege der LenauSchule zu sehen:


 Paul hinten, Pauline vorn, 
auf beiden Bildern.


 *******
 

Samstag, 9. März 2013

Kinder sind Philosophen

In der Schule habe ich diesen schönen Raum, die Wollwerkstatt. Dort findet der Wahlpflichtunterricht statt. Der ist aber nur für die 5. und 6. Klasse. Oft bleiben jüngere Kinder stehen und fragen: "Kann ich auch mal was mit der Wolle machen?" und dann sage ich ungern immer nein. Doch ich bekomme keinen zeitlichen Ausgleich dafür, das ist nicht vorgesehen.
Freitags habe ich vier Stunden Unterricht und die Aussicht aufs Wochenende. Damit kann ich der Schule etwas von dem, was sie an Unterstützung für die Schafe und die Wolle  gibt, zurückgeben.

Wir filzten Teppiche, und, wie immer beim handwerklichen Arbeiten, entsteht so eine Erzählstimmung, S. fragte mich zum Beispiel, ob ich es mag, Lehrerin zu sein.

Die Wolle riecht angenehm, man kann sie nur in großer Ruhe bearbeiten, man muss sich Zeit nehmen. In dieser Zeit kann sich etwas entwickeln, das man so nicht planen kann. Ein Gespräch zum Beispiel. Das ist auch das Schöne an der Wolle.



Kinder wollen eigentlich immer gerne etwas tun. Gerne würde ich mit ihnen auch werken, mit Holz arbeiten, aber nun ist da schon die Wolle. Sie ist die Verbindung zu den Schafen, und das schafft Zusammenhänge.
Was uns allen in unserer Gesellschaft fehlt, ist der Blick und der Sinn für die Zusammenhänge; sie bestehen, aber sie werden nicht gesehen.
Dadurch bleiben wir alle beschränkter als wir es nicht sein müssten.
Aber ohne diese Worte macht es auch einfach Freude, etwas zu schaffen, zum Beispiel diese Teppiche hier. Ganz fleißig arbeiten die Kinder daran, die Wollfasern zu verfilzen. "Du musst auf der Noppenfolie mit den Händen hin- und hergehen und die Wolle gut massieren."........ K. (hinten) plötzlich: "Ich massiere die Wolle, und die Wolle massiert mich."
Ich bin platt. Das ist hoch philosophisch. Zeige meine Begeisterung. Da meint sie: "Aber ich spür es doch, hier, an der Hand, wie mich die Wolle massiert.." Ich massiere die Wolle, und die Wolle massiert mich.

Diese Empfindung, das, was von der anderen Seite kommt, überhaupt zu spüren - und dem dann Worte geben zu können, nehme ich als ein Geschenk in mein Wochenende mit!



Also ehrlich: Welcher Erwachsene erlebt in seinem Berufsalltag solche schönen Momente, wo plötzlich ein Lichtstrahl durch den Raum geistert...Das gab's doch sicher nur im Hain Akademos damals, oder? Erlebt Ihr auch solche schönen Augenblicke, wo etwas aufblitzt? Wo plötzlich irgendetwas anwesend ist, was eine Art Hintergrund, Panorama, schafft, eine neue Dimension eröffnet, so dass man die Dinge voller erfassen kann? Diese Dimension war sicher vorher auch schon da, aber ziemlich gut verborgen.
Ja, im Lehrerzimmer, da hab ich das, glaube ich, noch nie erlebt, man möge mir verzeihen....Sorry, aber es ist so. Leider!
Mit der Gestaltung hatte noch nie jemand Probleme. Du stellst die farbige Wolle hin, wenn der Teppich angefilzt ist, und - flugs - bildet sich etwas Farbiges darauf. Schön, zu sehen, wie es entsteht.
 



F. legte ein Herz, aus dem wurde dann ein Katzengesicht.



Jetzt ist der Teppich fertig. Schön ist er geworden!



Die Antwort auf S.s Frage war: Ja!
*******

Dienstag, 5. März 2013

Wollwerkstatt Erstes Treffen mit der neuen Gruppe

 Liebe Lenauerinnen und Lenauer!
 
Das erste Treffen mit der Wahlpflichtgruppe heute früh. Alle sind sehr interessiert und so freundlich, dass es wirklich eine Freude ist, mit ihnen die ersten beiden Stunden zu verbringen. 



Wir beginnen mal mit den Bällchen wieder, zum Jonglieren. Innen sitzt das Gelbe eines Kinderüberraschungseies, gefüllt mit Vogelsand. Damit der Ball eine gewisse Schwere hat. Drumherum ist gefilzte Wolle.




Einer hat sich abgesetzt. Er will unbedingt weben! Es ist Burak, der Junge, der sich nach dem Fisch erkundigt hatte. Er kann schon weben, sagt er. Wir finden zum Glück einen schon bespannten Rahmen, gleich legt er los. Den Rest der beiden Stunden hörst und siehst Du nix mehr von ihm, voll konzentriert webt er mit äußerster Geschwindigkeit. "Möchtest Du es mit nach Hause nehmen und dort weiter weben?" Nein, möchte er nicht.  Aber jetzt, wo wir mit den Bällchen schon fast fertig sind, da könnte es auch ein Bällchen sein. "Nee, das ist jetzt zu spät. Magst Du noch ein wenig Wolle kämmen?" Ein Glück, er mag und kämmt gleich eine schöne Perücke, ganz selbständig. Sogar die Schraubzwinge weiß er zu handhaben! Das kommt selten vor.
 
Grüße Minna 

Muss mal die Bälle fotografieren und hier vorstellen. Sie sind sehr hübsch geworden. Ich freue mich sehr auf dieses Halbjahr mit der Gruppe in der Wollwerkstatt! :))