Montag, 14. Januar 2013

Kennt Ihr diesen Duft?

Heute ist Montag, und der Samstag ist nun schon zwei Tage her. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich fahren sollte. Immerhin sind es achtzig Kilometer hin und achtzig zurück. 
War ja krank gewesen dieser Tage. Nun wurde es kalt. Vor einer Woche schon war ich nicht hingefahren. Bruno würde sich sicher freuen, wenn ich käme und mit ihm den langen Spaziergang teilte.
Plötzlich bekam ich Lust am Spazierengehen mit Bruno, im Schnee in diesem weiten Brandenburger Land.
Klinglers würden mir schon Obdach und eine Tasse Kaffee anbieten, wenn mir kalt würde.
Schließlich brauchte Conny ihr Württemberger Wiesenheu. Der letzt gebrachte Heuballen war sicher schon zerkaut.
Also los!!

Morgens lud ich ein. Einen supergrünen Heuballen für Conny und Fleckchen, duftend, so, als könne man Tee davon kochen.
Und ich hatte ja selbst mit der Nase eingekauft, war nach Spandau gefahren, war in den Container gekrabbelt und hatte das Heu in Augenschein und  zur Duftprobe genommen.

Alles sprach dafür: Sie würden es lieben!!
Man glaubt nicht, wie unterschiedlich Heu sein kann. Einfach telefonisch bestellen, mach ich nicht mehr, fräse mich lieber einmal durch die ganze Stadt und weiß, was dann geliefert wird. Für DEN Preis!

Dann kamen zwölf Ballen und nun lagert es im Heukeller. Einen Ballen also für Conny und Fleckchen.
Schon mal Heu mit dem Auto transportiert? Grausam. Deshalb habe ich alte Bettbezüge, da packe ich die Ballen hinein und verknote es fest. Dann kommt es ins Auto.
Ein Ballen mit altem Heu vom letzten Winter, noch nicht gefressen, kam noch dazu, für die Jüngeren, die jetzt ja auch schon nicht mehr soo jung sind.
Dann noch einen Sack Pellets, und - ohh - die Schubkarre war am Boden etwas feucht. Ob es das Papier des Pelletsacks aufweicht? Ach, wird schon gehen, ist ja noch nie etwas passiert.

Dann fuhr ich los. Wenn ich bei der Schäferei ankomme, dann ist Bruno im Zwinger eingesperrt. Er bellt los, laut und herrisch, und plötzlich bricht das ab und geht in ein flehentliches Heulen über: Er kennt unser Auto vom Klang her über zig Meter, er weiß: Hier kommt mein Spaziergang und - am Ende geht sie doch nicht mit mir?? Und das Jaulen und Springen hört erst auf, wenn er die Leine um hat und wir aufbrechen. Dann kann ihm keiner seinen Spaziergang wieder wegnehmen.


Ich gehe gerne mit Bruno. Wir hatten zu Hause riesige Schäferhunde. Für mich hätten es kleinere und Tierheimhunde auch getan, aber mein Vater war so drauf. Deshalb kenne ich mich mit so großen Hunden recht gut aus.
Es machte Bruno und mir wieder eine Riesenfreude, eine große Runde zu gehen.... 



Pauline meinte dann: "Ach, kommst Du auch mal wieder? Schön, dass Du da bist!" Dann liefen wir ein wenig zusammen auf der Weide herum.

 
Ich schleppte mal meinen Ballen mit dem Heu vom Vorjahr an und verteilte es in der Raufe. Alle waren begeistert, und was hier so aussieht, als wäre Thilus angeekelt, das sieht nicht richtig aus, er hat eben sehr begeistert vom Heu genommen und kaut darauf herum.
Herr Weiß schaut ihm dabei zu. Die anderen sind mit Fressen beschäftigt.





Auf der Weide der Schäferei traf ich noch Pamuk. Pamuk heißt "Wolke", und ihr Fell erinnert an eine Wolke, deshalb hat sie diesen Namen bekommen.

Maria und Bonsai waren auch da, und Milchschaf und Marie-Maske und alle sind wieder schwanger.....Außer Maske natürlich, sie hatte eine Euterentzündung und war nicht dabei, als die Schafsböcke auf der Weide waren...

Im Seniorenheim lud ich dann mein Superheu ab, und es wurde begeistert angenommen! Tapfer, die beiden Alten! Es geht ihnen gut, trotz der kleinen Gebrechen strahlen sie die reine Lebensfreude aus!


Als ich dann den Pelletssack mit dem Kraftfutter aus dem Auto stemmen wollte, riss er auf und kiloweise rannen mir die Körner in den Wagen. Hätt ich mal mich nicht so drauf verlassen, dass alles gut geht!
Den Rest in die Tonne gepackt, aus der Conny und Fleckchen jeden Tag Zusatzfutter bekommen. Mit 22 und 16 Jahren ist das auch nötig. In der Schäferei wird sooo gut für sie gesorgt! Vielen herzlichen Dank an Familie Klingler, niemand könnte das liebevoller und besser machen. Sonst wären die beiden Seniorinnen sicher schon "gegangen".

Allen geht es gut und mir waren die Stunden draußen so gut bekommen, dass sie mir bestimmt geholfen haben, gesund zu werden! Es hatte sich gelohnt zu kommen.

Zum Schluss hatte ich das Gefühl, ich habe diesen besonderen Duft an mir, dass es nach "draußen" riecht. Bei meinem Bruder habe ich das als Kind oft gerochen, wenn er stundenlang draußen fußballspielen gewesen war. Dann hatte er so einen feinen Duft nach Energie und Landschaft um sich, den ich von weitem schon roch und den ich als Stubenhockerin sehr mochte. Kennt Ihr diesen Duft???

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