Donnerstag, 7. April 2011

Die Klasse 4a : Unser zweiter Besuch in Garz




Liebe Lenauer und Freunde!
Gestern, am 6. April, Mittwoch, waren wir wieder in Garz. Wir gingen zu Fuß bis zum Bus, der fuhr uns bis zum Potsdamer Platz. Dort warteten wir auf den Regionalzug Linie 4 Richtung Wismar, er brachte uns nach Friesack in Brandenburg. 


Eine große Gruppe Rentner stieg in Spandau ein, die lärmten mehr als die Kinder, d.h. die Kinder zeigten sich sehr ruhig und erfahren und hoben sich hierdurch sehr wohltuend von den alten Leuten ab, die gleich ihren Sekt auspackten (Es war noch nicht zehn Uhr morgens...), den sie aus Plastikbechern tranken, der ganze Wagen roch nach billigem Sekt - was soll man machen. Ein leuchtendes Vorbild für unsere Schüler waren diese Leute nicht. Dabei hatten wir doch gerade in "Emil und die Detektive" gelesen, wie Emil höflich in ein Zugabteil einsteigt und sich vorstellt und eine ältere Dame sagt: "Das ist nicht mehr selbstverständlich, dass jemand so höflich ist. Zu unserer Zeit, da wussten die jungen Leute noch, was sich gehört..."
Na ja, irgendwann kamen wir in Friesack an. Wir stiegen in den Reisebus um, der auf uns wartete und gelangten bald zum Hof der Alten Schäferei Klingler in Garz. Dort empfing uns Herr Klingler und führte uns auf die Weide. Bastian übergab sein wunderschönes, gemaltes Bild als Geschenk und erhielt ein tolles Foto als Erinnerung, weil sein Bild viel Freude bereitet hatte.
Wir bildeten vier Arbeitsgruppen, je fünf Kinder an einer Schubkarre. Ein Kind fuhr, zwei luden mit Mistgabeln den Mist auf die Karre, dann ging es damit bis zum Ende der Weide, wo der Mist ausgekippt wurde und von zwei anderen Kindern mit Harken (Rechen) verteilt wurde.
Wir arbeiteten länger als eine Stunde. Es dauerte auch eine halbe Stunde, bis jede(r) wusste, wo sein/ihr Platz war, obwohl wir vorher in der Schule alles gut geplant hatten.
Manche Kinder fühlten sich nach drei Ladungen schon sehr extrem müde, andere schufteten und brachten Karre um Karre mit dem Mist auf die Weide. 


Wer wissen will, warum es da so viel Mist wegzuschaffen gab, der lese den älteren Post von unserem ersten Besuch!
Irgendwann ertönte der Ruf "ZUC-KER-KU-CHEN!!!) und alle stürmten in die Pilgerunterkunft, das ist das rechte Gegenstück zum Ferienhaus (die Alte Schäferei liegt an einem Pilgerwanderweg), wo Tee bereitstand und Frau Klingler den noch warmen, heiß begehrten Zuckerkuchen brachte.
Nein, einige Kinder blieben auf der Weide. Denn wir hatten unsere Arbeit unterbrochen, weil Alma kam, und - erstaunlicherweise  ohne, dass wir ihr einen Leckerbissen angeboten hatten. Sie kam und ließ sich streicheln und kraulen  und ging nicht weg, als noch mehr Kinder sie kraulten und streichelten, legte sich sogar nieder, schloss die Augen vor Wohlbehagen und ließ sich weiter streicheln und massieren, dann fing sie auch noch an, dabei wiederzukäuen, was ja immer ein Zeichen ist, dass ein Schaf ganz in Ruhe ist und sich wohl fühlt....
Was war mit Alma los? Sonst war sie doch recht eigennützig gewesen und hatte uns ihre Anwesenheit "geschenkt", so lange wir trockenes Brot für sie hatten.
Ja, dann kam der Rest des Kuchens eben zu den Schafstreichlern auf die Weide. So musste keiner Alma verlassen, der weiter dort bleiben wollte. Manche Kinder wollten nun Almas Paten sein.
Schließlich gingen wir noch zu den Müttern mit den Lämmchen. Maria kam und Bonsai und einige andere Schafe, die keine Furcht vor Menschen haben. Die anderen verzogen sich hinten zum Teich, gefolgt von Kindern, die nicht verstanden hatten, dass Du NIEMALS das Vertrauen eines Schafes erlangst, wenn Du ihm hinterhergehst, während es fort will.
Wir begegneten dem humpelnden Willi und Conny, die auch schon schwer die Beine nachzieht, aber beide nahmen ihr Brot und sahen zufrieden aus.
Doch verdrückten sie sich bald, weil sie sich dem Ansturm so vieler junger Leute nicht mehr gewachsen fühlten.
Thomas wollte sich von Bonsai nicht mehr trennen. Bonsai hatte endlich einmal jemanden gefunden, der sich für sie interessierte! Sie folgt den Menschen wie ein Hund, aber meist bekommt sie weniger an Aufmerksamkeit, als sie es möchte. Man kann als Schäfer ja nicht andauernd nur seine Schafe streicheln....Da gibt es noch ganz viel Anderes zu tun!
Bonsai hatte endlich einmal ungeteilte Aufmerksamkeit. Wenn unser Bus nicht schon gekommen wäre, wäre Thomas sicher noch länger bei ihr geblieben.


Teddy war auch auf der Weide. Wir haben beschlossen, Teddy zu retten: Wir wollen eine Sparbüchse aufstellen, in die man immer etwas einstecken kann. Vielleicht stecken manche Kinder und Erwachsene da etwas hinein, das wäre schön.
Ich werde bald einmal die Schafe vorstellen, die noch keinen Paten/keine Patin haben.

Vielleicht finden sich ja noch welche???
Nello, Marie-Maske und Bonsai haben schon Paten. Die haben es gut!!!!
Vielen Dank an Familie Klingler!!
Viele Grüße
Christa

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